Mit ihrem Laden einzigwert und dem Café Nord im Luzerner Neustadtviertel, lädt Sabine Ekberg ein, in die nordische Welt einzutauchen. Welch beeindruckende Geschichte hinter den Betrieben steckt, hat uns die Inhaberin im inspirierenden Interview erzählt.
“Das eine hat das andere ergeben” – Die Entstehungsgeschichte
Die Geschichte von einzigwert reicht mehr als 15 Jahren zurück und begann mit der Gründung der schwedischen Ladenkette Bookbinders Design. Schon damals stellte die Besitzerin Sabine Ekberg ein grosses Interesse der Luzerner Städter*innen am skandinavischem Design fest. Davon inspiriert, eröffnete Ekberg den Showroom einzigwert im Wesemlin. Wenig später zog sie in die Räumlichkeit an der Bundesstrasse, wo der Laden seither eine beliebten Adresse für hochwertige Geschenke aus dem Norden ist.
Die Idee zum Café Nord kam Ekbergs Tocher während den gemeinsamen Ferien in Portugal. Wieso nicht ein Café eröffnen, so wie sie es sich in ihren Aufenthalten in Stockholm immer ausgemalt hatten. Kaum zurück aus den Ferien, wollte es der glückliche Zufall, dass das Lokal neben dem Laden einzigwert frei wurde. Ekberg erhielt die Bewilligung, die ehemalige Galerie in einen Gastronomiebetrieb zu verwandeln und startete mit der Umsetzung des Café Nord.
Mit der schwedischen Kultur etwas für seine Seele tun
Im Sinne von «Fika», der schwedischen Art von Kaffeepause, kommt im Café Nord der Erholung eine zentrale Bedeutung zu. Besondere freut es Sabine Ekberg, wenn sie hört, dass sich die Gäste in ihrem Café wie im Urlaub in Schweden fühlen.
„Das Café soll ein Ort mit gemütlicher Atmosphäre und guten Energien sein, an welchem sich die Gäste wohlfühlen, sich erholen und sich etwas Gutes tun können.”
Die nordische Kultur will Sabine Ekberg mit ihren Betrieben auf zwei Arten transportieren: Einerseits mit den Produkten des Ladens, die alle eine individuelle Herstellungsgeschichte haben, und andererseits mit den traditionellen Rezepten im Café. Wichtig ist bei Letzterem die konsequente Einhaltung des Konzepts. So haben schwedische Klassiker wie Kanelbulllar, Köttbullar und Smørebrød immer auf der Karte zu stehen. Ergänzt wird das Angebot durch gesunde Trendprodukte wie Bowls, die sich auch für Take-away eignen.
Der Nachhaltigkeitsgedanke ist fest im Betriebsprozess und in der Unternehmenskultur verankert. Als Beispiele nennt Ekberg die tägliche Belieferung durch den Gemüsehändler oder das Vermeiden von Foodwaste dank der Produktion auf Anfrage. Die Inhaberin betont aber auch das komplexe Vorhaben, die nachhaltigen Aspekte mit der Wirtschaftlichkeit zu vereinbaren. So musste die anfängliche Idee, ausschliesslich Produkte aus biologischem Anbau zu verwenden, wegen der kostenintensiven Realisierung wieder verworfen werden. Heute ist es Ekberg wichtig, ihren Gästen ein regionales Sortiment zu konformen Preisen zu bieten und ihren Mitarbeitenden gute Löhne auszuzahlen.
Auch für die Auswahl der einzigwert-Produkte stellt sich Ekberg verschiedene Fragen, z.B. ob das schwedische Produkt mit seiner Unternehmensgeschichte ins Konzept passt und welche Artikel von der Stammkundschaft nachgefragt werden.
Von Macherqualitäten und Erfolgsgeheimnissen
Ein eigenes Café eröffnen ohne fundierte Gastrokenntnisse? Was nach einem Traum vieler Quereinsteiger klingt, hat Sabine Ekberg in die Tat umgesetzt.
„Solange man sich seiner Kompetenzen bewusst ist und sich in den Bereichen Unterstützung holt, wo sie fehlen, ermutige ich jeden die Vision vom eigenen Café zu realisieren.”
Es sei sogar äusserst zweckdienlich nicht vom Fach zu sein, da sie dann alles hinterfrage und dadurch Neues entsteht. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis sieht Ekberg darin, weniger auf die Meinung anderer Menschen zu achten und die Idee mit einer Portion Naivität zu verfolgen. Schliesslich könne man mit einem kleinen Betrieb schnell auf unvorhergesehene Situationen reagieren.
Die Unternehmerin bekennt sich darin, weniger Statistiken zu studieren, als viel eher die übergreifenden Zusammenhänge zu analysieren: Welche Sachen braucht es, damit andere funktionieren? Nicht zuletzt freut sich Ekberg, dass das Café und der Laden gegenseitig Synergien schaffen.
Klare Positionierung für die Zukunft beibehalten
Die skandinavische Orientierung der Betriebe bleibt auch in Zukunft bestehen. Dies hat den Vorteil, dass die Leute genau wissen, was sie dort erwartet. In der Corona-Situation hat der nordische Bezug überdies dazu beigetragen, das Fernweh zu lindern und Erholung abseits des Trubels zu bieten.
Als Nächstes soll die Erfolgsgeschichte ihrer Betriebe fortgeführt sowie das Konzept und deren Kommunikation feinjustiert werden. Eine Expandierung der Betriebe ist nicht geplant, so gefällt es Ekberg, alle Fäden im Hintergrund selbst in der Hand zu behalten.
Sabine Ekberg zeigt mit ihren Betrieben eindrucksvoll, wie sie zwei gänzlich verschiedene Geschäftsbereiche unter einen Hut bringt und die Menschen in Luzern für die skandinavische Kultur begeistert. Beeindruckt vom Engagement und Können der Vollblutunternehmerin, empfehlen wir wärmstens einen Besuch im Laden einzigwert mit anschliessendem Halt im Café Nord. Happy Fika!
einzigwert GmbH
Bundesstrasse 23
6003 Luzern
Tel. 041 410 24 25
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Café Nord
Bundesstrasse 21
6003 Luzern
Tel. 078 875 45 90
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